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Harry Hoffmann

Laute

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Harry Hoffmann, left-handed lute

- Abitur in Langenau/Württ.


- Physikstudium in Ulm und Göttingen, Abschluss Diplom.

- In Ulm und Göttigen als Rock- und Jazzgitarrist aktiv


- Studien Musikwissenschaft in Göttingen und klassische Gitarre in Heidelberg, ohne Abschlüsse


- Lautenstudium in Bremen (mit Zweitfach Gesang), Abschluss: Künstlerische Reifeprüfung

 



Seit Mitte der 80er Jahre Konzerte als Lautenist, solistisch und als Continuo-Spieler. 
Viele eigene Ensembles mit Musik des 16.–18. Jahrhunderts und
Entwicklung zahlreicher eigener Programmideen zu Themen aus Renaissance und Barock, dabei Zusammenarbeit mit Schauspielern und Tänzern.

Foto: Frank Pusch

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Im Interview mit Linksgespielt

29. September 2021

Wie beschreibst du deine Händigkeit?
Links feinmotorisch stark, aber die rechte Hand gebrauche ich ebenfalls oft für alles Mögliche; ich schreibe und zeichne mit links.


Hast du dein Instrument von Anfang an ›linksrum‹ gelernt?
Ja, aber der Grund hierfür war, dass ich Autodidakt war und es in der damaligen Rock- und Pop-Musik genügend Vorbilder gab. Ein Lehrer hätte zu dieser Zeit – also in den 70ern – sicherlich versucht, mich auf rechts umzupolen.

Gab es von irgendeiner Seite Vorbehalte dagegen?
Nein, Vorbehalte gab es nie.


Woher hast du deine Instrumente?
Meine Lauten habe ich immer für mich persönlich anfertigen lassen, das hatte aber eigentlich nichts mit der Linkshändigkeit zu tun, sondern war so Usus unter den professionellen Spielern.

Meine (modernen) Gitarren habe ich immer selbst auf links ›getrimmt‹, habe diese aber nicht im Konzert benutzt, sondern nur zu Unterrichtszwecken. Seitens meiner rechtshändigen Schüler gab es übrigens keine Probleme mit meiner Linkshändigkeit (was mich selbst überrascht hat!). 

 

Konntest du denn eine Laute überhaupt in irgendeiner Form ausprobieren, bevor du dir eine eigene bauen ließest? Die meisten Lauten-Arten sind ja sehr asymmetrisch und lassen sich nicht einfach mal für linkes Spiel umbesaiten. Oder geht das wenigstens provisorisch bei Renaissance-Lauten?

Während ich meine erste Laute habe bauen lassen, hatte ich leihweise eine 6-chörige Renaissancelaute vom Londoner Early Music Shop (mit Plastikmuschel!, aber Fichtendecke), die konnte man tatsächlich auf links umbesaiten – bei ›richtigen‹ Lauten (auch Renaissance-Lauten) geht das natürlich nicht.


Was sind deine Erfahrungen mit der linken Spielweise in Orchestern und Ensembles?
Ich hatte nie irgendwelche Probleme.

Welche kuriosen Erlebnisse hattest du schon mit deiner Spielweise?
Bei zwei Theorben – links und rechts – hat man den schönen ›V-Effekt" der beiden Lautenhälse, das sorgt immer für Erheiterung bei Kollegen und Publikum.


Siehst du Vorteile darin, ›andersherum‹ zu spielen?
Ich könnte mir nichts anderes vorstellen!

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