top of page
Florence_2015_Claudio Moradei.jpg
Jean-Marie Poirier

Laute

Florence_2015_Claudio Moradei_edited.jpg
Jean-Marie Poirier, Florence_2015_Claudio Moradei.jpg

Foto: Claudio Moradei

Der Lautenist und Barockgitarrist Jean-Marie Poirier wurde von Javier Hinojosa an der Ecole Nationale de Musique du Raincy und in Kursen bei Hopkinson Smith ausgebildet. Er konzertiert international mit seinem Duopartner Thierry Meunier (A Due Liuti) sowie mit diversen Alte-Musik-Formationen, wie dem Ensemble Walsingham, Le Trésor d’Orphée, London Pro Cantione Antiqua oder dem Ensemble Jacques Moderne. Neben seinen Zupfinstrumenten spielt er Gambe – am liebsten im Consort. Jean-Maire Poirier wirkte in dem Kinofilm „Die siebente Saite“ („Tous les Matins du monde“, 1991) mit und betreibt Forschungen zur Musik des 16. und 17. Jahrhunderts.

Video: Lautenduo

Florence_2015_Claudio Moradei.jpg
Florence_2015_Claudio Moradei.jpg

Im Interview mit Linksgespielt

15. September 2021

Das Interview haben wir auf Englisch geführt. Eine deutsche Übersetzung gibt es hier.

Do you see yourself as a left-hander or a right-hander? Is that a part of your identity as a musician?

A left-hander, no doubt about that! And yes of course, it is part of my identity as a musician!

 

Have you always played your instruments left-handed?

Left-handed from the very beginning.

 

Have you faced reservations or concerns from other people about playing left-handed?

Not really, but of course it is always an issue when playing with other right-handed musicians even though I never had to face reservations or hostility, rather surprise.

 

How did you come by your left-handed instruments?  

At the beginning when I still played the guitar I only had to reverse the strings and it worked. When I decided to play the lute, I had to order a left-handed instrument. I chose an English maker and luckily he was left-handed and sympathetic. I never had problems with makers, British, French or Roumanian, to have a left-handed instrument made for me!

 

What are your experiences with playing left-handed in ensembles or orchestras? 

After the first moment of surprise, there is always a solution and I am used to the situation now, so it doesn't really matter.

 

Has your left-handed playing ever caused any funny or strange situations?

Not really, thank goodness! Except that week-end spent to read kilometers of viol consort music and I had to play a right-handed bass viol, without changing the strings of course! After a while I got used to playing it with strings the other way round and eventually it was a nice experience!

 

Have there been negative reactions?

Not that I experienced anyway.

 

Does playing left-handed present any advantages?

Nobody (almost) can play your instrument and risk to damage it! ;) 

But the counterpart is that you cannot try other people's instruments as well! 

Florence_2015_Claudio Moradei.jpg

Deutsche Übersetzung:

Siehst du dich als Links- oder Rechtshänder und ist das Teil deiner Identität als Musiker?

Linkshänder, ohne Zweifel! Ja natürlich gehört das zu meiner Identität als Musiker.

 

Hast du deine Instrumente von Anfang an „linksrum“ gelernt?

Ja, von Anfang an.

 

Gab es von irgendeiner Seite Vorbehalte gegen das Linksspielen?

Nicht wirklich. Aber natürlich ist es immer ein Thema, wenn man mit rechtshändigen Musiker*innen zusammen spielt. Ich habe dennoch nie Vorbehalte oder Anfeindungen erlebt, eher Verwunderung.

 

Woher hast du deine Instrumente?

Anfangs, als ich noch Gitarre gespielt habe, hat es gereicht, einfach die Saiten andersrum anzuordnen. Als ich beschloss, Laute zu lernen, musste ich ein Linkshänderinstrument bestellen. Dafür wählte ich einen englischen Instrumentenbauer, der glücklicherweise auch Linkshänder ist und sehr verständnisvoll war. 

Ich hatte nie Probleme, mir linke Instrumente bauen zu lassen – ob bei britischen französischen oder rumänischen Instrumentenbauern. 

 

Was sind deine Erfahrungen beim Linksspielen in Ensembles und Orchestern?

Nach dem ersten Moment der Überraschung gibt es immer eine Lösung. Ich habe mich daran gewöhnt und es spielt keine Rolle mehr.

 

Gab es kuriose Erlebnisse mit deiner Spielweise?

Nicht wirklich, Gottseidank. Außer an einem Wochenende voller Gambenconsort, bei dem ich auf einer rechtshändigen Bassgambe spielen musste – natürlich ohne die Saiten zu tauschen. Nach einer Weile habe ich mich an die verkehrte Besaitung gewöhnt und schließlich war es ein schönes Erlebnis.

 

Gab es negative Reaktionen?

Nicht, dass ich mitbekommen hätte.

 

Siehst du für dich Vorteile darin, ›andersherum‹ zu spielen?

Niemand kann auf deinem Instrument spielen und es kaputt machen! ;)

Aber die andere Seite ist, dass du auch nicht die Instrumente der anderen ausprobieren kannst.

Poirier dt
bottom of page