E-Piano mit neuen Möglichkeiten
von Dipl. med. Heidi Schneider
Durch die Chance, die Tasten am elektronischen Piano mit verschiedenen Tönen besetzen zu können, ergeben sich völlig neue Spiel- und Kompositionsmöglichkeiten. Wozu das gut ist und wie man diese Optimierungen verwenden kann, wird im jeweiligen Kapitel beschrieben.
Tonverteilungen:
1 A2 → c5
2 g4 ← E2
3 g4 ← d1 → c5
4 A2 → d1 ← E2
5.1 g4 ← gis=as / A2 → c1
5.2 g4 ← c1 / F1 → c2
5.3 g4 ← f1 / C1 → c2
6.1 A2 → c2 / dis4=es4 ← e1
6.2 A2 → dis1=es1 / c5 ← e1
6.3 A1 → c2 / dis4=es4 ← e
7.1 a → c4 / es1=dis1 ← E2
7.2 a → dis4=es4 / c2 ← E1
7.3 a → c5 / es1=dis1 ← E1
8.1 g2 ← C1 / f → c3
8.2 g1 ← A2 / gis=as → c4
8.3 g1 ← F1 / c → c4
8.4 g1 ← F1 / c1 → c5
/ = Splittpunkt
Pfeilspitze zeigt immer Richtung hohe Töne: tiefer Ton C1 → c5 hoher Ton
Hier zunächst zum besseren Verständnis die Beschreibung der FARBEN, die in den Tastaturen und im Text zur Kennzeichnung verwendet werden:
Hellblau sind immer die Töne der heute üblichen Tastatur (A2 → c5), die sich aus der Entwicklung der Instrumentengeschichte ergeben hat, d. h. links die tiefen Töne (Bass) nach rechts aufsteigend zu den hohen Tönen (Diskant).
Dunkelblau sind immer die Töne der heute üblichen Tastatur, aber in der Oktave verschoben, wobei die Verschiebung durch das Aufsplitten der Tastatur in zwei Teile nach rechts oder links erfolgt sein kann.
Rot sind immer die Töne der gespiegelten Tastatur, die sich durch die Anordnung bei der Verwendung der üblichen Tastatur mit einer Spiegelung um d1 ergeben:
Bei der kompletten Spiegelung (g4 ← E1) ist links der höchste Ton g4 und der Verlauf ist abfallend zu den tiefen Tönen bis E1 ganz rechts.
Bei der komplett gespiegelten Tastatur, die meist von LinkshänderInnen verwendet wird, sind im Diskantbereich immer die Töne gis4/as4 bis c5 nicht vorhanden, dafür besteht aber im Bassbereich die Möglichkeit von GIS2/AS2 bis E2 zu spielen, was heute zum Teil nur bei großen Konzertflügeln möglich ist.
Orange sind immer die Töne der gespiegelten Tastatur mit Oktavverschiebungen.
Bei der vierhändigen Variante 5.2 ist die Spiegelung der Tastatur auf der rechten Seite vorgenommen worden und es stehen SpielerInnen ausnahmsweise die gespiegelten Töne bis c5 in der Mitte zur Verfügung.
Die Töne, die beiden SpielerInnen gleichzeitig zur Verfügung stehen, sind auf der Zeichnung mit der gegenläufigen Farbe unter oder über der Taste markiert.
Aufbau der Piano-Tastatur und Spiegelmöglichkeiten am E-Piano
Wer die Tonverteilung neu am Computer programmiert oder als Hersteller die Programmierung des E-Pianos übernimmt, sollte beachten, dass nicht nur die Tastatur gespiegelt erscheint, sondern auch die AKUSTIK im Lautsprecher dazu passt. Wenn man vor dem E-Piano zum Spielen sitzt, müssen bei der einfachen Spiegelung die tiefen Töne auf der rechten Seite im Lautsprecher deutlich hörbar sein und die hohen Töne auf der linken Seite. Das ist für eine gesunde Gehörbildung aus pädagogischer und medizinischer Sicht wichtig. Damit lassen sich Schwierigkeiten beim Umsteigen vom E-Piano zum akustischen Klavier bzw. Flügel vermeiden.
1)
Derzeit übliche Standardtastatur der häufigsten E-Pianos, die für RechtshänderInnen besonders gut geeignet ist
A2 → c5
2)
Spiegelung der gesamten Standardtastatur um d1, wodurch LinkshänderInnen ihrem Nervensystem entsprechend effizienter lernen können
g4 ← E2
3)
Diskantspiegel:
die rechte Tastaturhälfte wird beibehalten, und die linke Seite wird um d1 gespiegelt
g4 ← d1 → c5
Beim Diskantspiegel ist es sinnvoll von rechts und links die hohen Töne zu hören, so wie es beim Bassspiegel wichtig ist, rechts und links die tiefen Töne zu hören.
4)
Bassspiegel:
die linke Tastaturhälfte wird beibehalten und die rechte Seite wird um d1 gespiegelt
A2 → d1 ← E2
Durch die Anordnung der Tasten ergeben sich zwei mögliche SYMMETRIEACHSEN. Eine Spiegelung kann jeweils über d oder gis/as erfolgen. Näher an der Mitte des Pianos liegt der Ton d1. Er wird deshalb als häufigere Symmetrieachse gewählt.
VERWENDUNGSMÖGLICHKEITEN dieser Tonanordnungen:
Die Varianten 3) Diskant- und 4) Bassspiegel sind bei AnfängerInnen besonders gut dazu geeignet, herauszufinden, welche Hand sich wo wohler fühlt, ohne dass diejenigen vorher wissen, wie ein Klavier sonst aufgebaut ist, bzw. ohne, dass man die Händigkeit der SchülerInnen kennt.
Für LINKSHÄNDER/INNEN, die an der üblichen Tastatur zu lernen begonnen haben und jetzt auf die gespiegelte Tastatur umsteigen wollen, erleichtern diese beiden Möglichkeiten den Einstieg auf der gespiegelten Tastatur.
Die Hand, die Abläufe schon besonders gut kann, kann diese Abläufe genau in spiegelbildlicher Bewegung der anderen Hand gleichzeitig oder kurz nacheinander beibringen mit einem gewissen Wohlklang, da ja beide Hände dann die gleichen Töne benutzen.
Wenn man das ungespiegelt auf der Tastatur macht, was ja auch möglich ist, so gibt es dabei ein gewisses akustisches Chaos.
Für RechtshänderInnen gelten diese Dinge natürlich auch. Es wird aber durch das zur Zeit nur sehr geringe Vorkommen von gespiegelten Tastaturen kaum RechtshänderInnen geben, die zuerst an der gespiegelten Tastatur gelernt haben.
VIERHÄNDIGES KLAVIERSPIEL am E-Piano mit unterschiedlicher Händigkeit
Beide SpielerInnen sollen ihre eigenen Töne aus ihrem jeweils benachbarten Lautsprecher wahrnehmen können. Aus dem anderen Lautsprecher sind natürlich auch die Töne der MitspielerInnen zu hören.
Dabei ergeben sich jeweils für RechtshänderInnen und für LinkshänderInnen vier Grundmöglichkeiten, die durch Oktavverschiebungen noch erweitert werden können. Das ermöglicht, viel vierhändige Literatur spielbar zu machen, ohne Töne auslassen zu müssen. Bei manchem der vierhändigen Brahms-Walzer und anderer komplexer vierhändiger Klavierliteratur nimmt jede/r SpielerIn des Öfteren fünf Oktaven für sich in Anspruch. Dafür brauchen Sie dann zwei Pianos. Aber ausgewählte Brahms-Walzer sind auf diesem Instrument spielbar und vieles andere auch.
Bei den aufgesplitteten Tastaturen ist es für die AKUSTIK wieder wichtig, dass die hohen und tiefen Töne im Lautsprecher immer auf der Seite ausgegeben werden, auf der sie gespielt werden.
ÜBERSICHT über die vier verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten der SpielerInnen
LINKSHÄNDER/INNEN verwenden den:
Diskant (1. SpielerIn) sitzt auf der linken Seite, der gewohnten Position am gespiegelten Klavier (5), hohe Töne erklingen links
Diskant (1. SpielerIn) sitzt auf der rechten Seite vor dem Klavier (6), hohe Töne erklingen rechts
Bass (2. SpielerIn) sitzt auf der rechten Seite vor dem Klavier, der gewohnten Position am gespiegelten Klavier (7), tiefe Töne erklingen rechts
Bass (2. SpielerIn) sitzt auf der linken Seite vor dem Klavier (8), tiefe Töne erklingen links
RECHTSHÄNDER/INNEN verwenden den:
Diskant (1. SpielerIn) sitzt auf der rechten Seite wie gewohnt vor dem Klavier (8)
Diskant (1. SpielerIn) sitzt auf der linken Seite vor dem Klavier, was neu ist (7)
Bass (2. SpielerIn) sitzt auf der linken Seite wie gewohnt vor dem Klavier (6)
Bass (2. SpielerIn) sitzt auf der rechten Seite vor dem Klavier, was neu ist (5)
Zunächst die vier Möglichkeiten für LINKSHÄNDER/INNEN aus der Linkshänderperspektive (A), wobei sich die vier Möglichkeiten für RechtshänderInnen dadurch automatisch ergeben und im Anschluss aus der Rechtshänderperspektive (B) ebenfalls kurz beschrieben werden (8 bis 5):
A LINKSHÄNDER/INNEN-Perspektive
5 / 5.1 5.2 5.3
LinkshänderIn spielt den Diskant (1. SpielerIn) und sitzt an der linken Seite vor dem Piano, die im Diskant gewohnte Position.
RechtshänderIn spielt den Bass (2. Spieler) und sitzt an der rechten Seite vor dem Piano, was beim Bassspiel neu ist.
5.1
Der 1. SpielerIn stehen die Töne von gis/as bis g4 ohne Oktavverschiebung zur Verfügung.
Der 2. SpielerIn stehen die Töne von A2 bis c1 zur Verfügung und sind um vier Oktaven nach rechts verschoben. Es stehen die tiefsten Töne komplett zur Verfügung.
Die Töne von gis/as bis c1 kommen doppelt vor und stehen beiden SpielerInnen zur Verfügung.
Der Splittpunkt ist zwischen gis/as und A2.
gis/as ist gis1/as1 auf der Standard Tastatur und A2 entspricht a1.
5.2
Der 1. SpielerIn stehen die Töne von c1 bis g4 ohne Oktavverschiebung zur Verfügung.
Der 2. SpielerIn stehen die Töne von F1 bis c2 zur Verfügung und sind um drei Oktaven nach rechts verschoben.
Die Töne von c1 bis c2 kommen doppelt vor und stehen beiden SpielerInnen zur Verfügung.
Es fehlen die tiefen Töne von A2 bis E1.
Der Splittpunkt ist zwischen c1 und F1.
c1 ist e1 auf der Standard Tastatur und F1 entspricht f1.
5.3
Der 1. SpielerIn stehen die Töne von f1 bis g4 ohne Oktavverschiebung zur Verfügung.
Der 2. SpielerIn stehen die Töne von C1 bis c2 zur Verfügung und sind um drei Oktaven nach rechts verschoben.
Die Töne f1 bis c2 ansteigend stehen beiden SpielerInnen zur Verfügung.
Es fehlen die drei tiefsten Töne: A2, B2, H2
Der Splittpunkt ist zwischen f1 und C1.
f1 ist h auf der Standardtastatur und C1 ist c1.
Zusammenfassung
Bei dieser Art zu spielen steht dem/der ersten SpielerIn der Diskant so zur Verfügung, wie er/sie es bei der kompletten Spiegelung gewohnt ist. Allerdings fehlen immer - bedingt durch die Standardtastatur die höchsten Töne von gis4/as4 bis c5. Sie kommen zum Glück eher selten in der vierhändigen Literatur vor.
Bei 5.1 stehen dem/der 2. SpielerIn alle tiefen Töne bis A2 zur Verfügung.
Dass Töne doppelt besetzt sind, ist notwendig, da sie in der vierhändigen Literatur oft überschneidend gebraucht werden, was sonst bei einer durchlaufenden Tastatur ja kein Problem ist.
Diese Tastenkombinationen sind besonders für linkshändige AnfängerschülerInnen geeignet, die rechtshändige LehrerInnen haben, denen bei den Oktavverschiebungen doch einiges an Flexibilität abverlangt wird.
Der RechtshänderIn steht hier die Tastatur in einer ungewohnten Position zur Verfügung, was bei LinkshänderInnen bei den Positionen 6 und 8 so ist.
6 / 6.1 6.2 6.3
LinkshänderIn spielt den Diskant (1. SpielerIn) und sitzt an der rechten Seite vor dem Piano, was ungewohnt ist.
RechtshänderIn spielt den Bass (2. SpielerIn) und sitzt an der linken Seite vor dem Piano. Er/Sie/ hat die Tastatur in 6.1 + 6.2 unverändert vor sich, bei 6.3 um eine Oktave nach links verschoben.
6.1
Der 1. SpielerIn stehen die Töne von e1 bis dis4/es4 zur Verfügung.
Alle gespiegelten Töne wurden um vier Oktaven nach rechts verschoben.
Der 2. SpielerIn stehen die Töne von A2 bis c2 wie gewohnt zur Verfügung.
Die Töne von e1 bis c2 stehen beiden SpielerInnen zur Verfügung.
Es fehlen die Töne von e4 bis c5.
Der Splittpunkt ist zwischen c2 und dis4/es4.
c2 ist auf seinem üblichen Platz der Standardtastatur und dis4/es4 liegt auf cis2/des2.
6.2
Der 1. SpielerIn (LinkshänderIn) stehen nur hier komplett die Töne von e1 bis c5 zur Verfügung, die der RechtshänderIn sonst meistens zur Verfügung stehen.
Alle gespiegelten Töne wurden um vier Oktaven nach rechts verschoben.
Der 2. SpielerIn stehen die Töne von A2 bis dis1/es1 an gewohnter Stelle zur Verfügung.
Es sind alle Töne der Klaviatur vorhanden.
Der Splittpunkt ist zwischen dis1/es1 und c5.
dis1/es1 ist auf seinem üblichen Platz der Standardtastatur und c5 liegt auf e1.
6.3
Der 1. SpielerIn stehen die Töne von e bis dis4/es4 zur Verfügung.
Der 2. SpielerIn stehen die Töne von A1 bis c2 zur Verfügung.
Beide SpielerInnen haben die Töne von e bis d2 zur Verfügung.
Diese Töne werden beim vierhändigen Spiel oft von beiden SpielernInnen benötigt.
Dafür fehlen hohe (e4 bis c5) und tiefe (A2 bis GiS2/AS2) Töne in den Randbereichen.
Der Splittpunkt ist zwischen c2 und dis4/es4.
c2 ist c1 auf der Standard Tastatur und dis4/es4 ist auf cis1/des1.
Diese Anordnung der Töne ist gut besonders geeignet, wenn beide SpielerInnen sich mit Anfängerliteratur beschäftigen. Natürlich kann eine gesplittete Tastatur nicht komplett eine Standardtastatur oder zwei Klaviere ersetzen.
7 / 7.1 7.2 7.3
LinkshänderIn spielt den Bass (2. SpielerIn) und sitzt an der rechten Seite vor dem Piano, die gewohnte Position im Bass.
RechtshänderIn spielt den Diskant (1. SpielerIn) und sitzt an der linken Seite vor dem Piano, was durch die Oktavverschiebungen ungewohnt ist.
7.1
Der 2. SpielerIn stehen die Töne von E2 bis dis1/es1 ohne Oktavverschiebung zur Verfügung.
Der 1. SpielerIn stehen die Töne von a bis c4 um drei Oktaven nach links verschoben zur Verfügung.
Die Töne a bis dis1/es1 stehen beiden SpielerInnen zur Verfügung.
Es fehlen die Töne von cis4/des4 bis c5.
Der Splittpunkt ist zwischen c4 und dis1/es1.
c4 ist c1 auf der Standardtastatur und dis1/es1 ist auf cis1/des1.
7.2
Der 2. SpielerIn stehen die Töne von E1 bis c2 um eine Oktave nach rechts verschoben zur Verfügung.
Der 1. SpielerIn stehen die Töne von a bis dis4/es4 um drei Oktaven nach links verschoben zur Verfügung.
Die Töne von a bis c2 stehen beiden SpielerInnen zur Verfügung.
Es fehlen die Basstöne von E2 bis DIS1/ES1 und im Diskant von e4 bis c5.
Der Splittpunkt ist zwischen dis4/es4 und c2.
dis4/es4 ist dis1/es1 auf der Standardtastatur und c2 ist auf e1.
7.3
Der 2. SpielerIn stehen die Töne von E1 bis dis1/es1 um eine Oktave nach rechts verschoben zur Verfügung.
Der 1. SpielerIn stehen die Töne von a bis c5 um drei Oktaven nach links verschoben zur Verfügung. Der Diskant ist nach oben komplett.
Die Töne von a bis dis1/es1 stehen beiden SpielerInnen zur Verfügung.
Es fehlen die Basstöne von E2 bis DIS1/ES1.
Der Splittpunkt ist zwischen c5 und dis1/es1.
c5 ist c2 auf der Standardtastatur und dis1/es1 ist auf cis2/des2.
Hier hat man einen raumgreifenden Diskant mit wenig Bass zur Verfügung.
2. SpielerIn Anfängerrepertoire, 1. SpielerIn viele Möglichkeiten.
8 / 8.1 8.2 8.3 8.4
LinkshänderIn spielt den Bass (2. SpielerIn) und sitzt an der linken Seite vor dem Piano, was ungewohnt ist.
RechtshänderIn spielt den Diskant (1. SpielerIn) und sitzt an der rechten Seite vor dem Piano, was die Position an der Standardtastatur ist.
8.1
Der 2. SpielerIn stehen die Töne von C1 bis g2 zur Verfügung um zwei Oktaven nach links verschoben.
Der 1. SpielerIn stehen die Töne von f bis c3 zur Verfügung um zwei Oktaven nach rechts verschoben.
Beide SpielerInnen haben die Töne f bis g2 zur Verfügung.
Diese Töne werden beim vierhändigen Spiel oft von beiden SpielerInnen benötigt.
Dafür fehlen tiefe (A2, B2, H2) und hohe (dis3/es3 bis c5) Töne in den Randbereichen.
Der Splittpunkt ist zwischen C1 und f.
C1 liegt auf e2 der Standardtastatur und f auf f2
Diese Anordnung ist gut für Stücke mit raumgreifendem Bass und schmalen Bereich für AnfängerInnen im Diskant.
8.2
Der 2. SpielerIn stehen die Töne von A2 bis g1 um zwei Oktaven nach links verschoben zur Verfügung.
Der 1. SpielerIn stehen die Töne von gis/as bis c4 um eine Oktave nach rechts verschoben zur Verfügung.
Beide SpielerInnen haben die Töne von a bis g1 zur Verfügung.
Es fehlen nur die hohen Töne von cis4/des4 bis c5.
Der Splittpunkt ist zwischen A2 und gis/as.
A2 liegt auf g1 der Standardtastatur und gis/as auf gis1/as1.
Diese Anordnung ist gut geeignet für kompliziertere vierhändige Literatur.
8.3
Der 2. SpielerIn stehen die Töne von F1 bis g1 um zwei Oktaven nach links verschoben zur Verfügung.
Der 1. SpielerIn stehen die Töne von c bis c4 um eine Oktave nach rechts verschoben zur Verfügung.
Beide SpielerInnen haben die Töne von c bis g1 zur Verfügung.
Es fehlen die Basstöne von A2 bis E1.
Im Diskant fehlen die Töne von cis4/des/ bis c5
Der Splittpunkt ist zwischen F1 und c.
F1 ist h auf der Standardtastatur und c ist auf c1
8.4
Der 2. SpielerIn stehen die Töne von F1 bis g1 um zwei Oktaven nach links verschoben zur Verfügung.
Der 1. SpielerIn stehen die Töne von c1 bis c5 in gewohnter Weise zur Verfügung.
Beide SpielerInnen haben die Töne von c1 bis g1 zur Verfügung.
Der Diskant ist komplett.
Es fehlen die Basstöne von E1 bis A2.
Der Splittpunkt ist zwischen F1 und c1.
F1 ist auf h der Standardtastatur und c1 ist an seinem angestammten Platz.
B RECHTSHÄNDER/INNEN-Perspektive
Die genaue Aufteilung der zur Verfügung stehenden Töne können den Skizzen oder der vorangegangenen Beschreibung den Nummern entsprechend entnommen werden.
8 / 8.1 8.2 8.3 8.4
RechtshänderIn spielt den Diskant (1.SpielerIn) und sitzt an der rechten Seite vor dem Piano wie gewohnt.
LinkshänderIn spielt den Bass (2. SpielerIn) und sitzt an der linken Seite vor dem Piano in der ungewohnten Position.
7 / 7.1 7.2 7.3
RechtshänderIn spielt den Diskant (1.SpielerIn) und sitzt an der linken Seite vor dem Piano, was im Diskant nicht gewohnt ist.
LinkshänderIn spielt den Bass (2.SpielerIn) und sitzt an der rechten Seite vor dem Piano, wie bekannt.
6 / 6.1 6.2. 6.3
RechtshänderIn spielt den Bass (2. SpielerIn) und sitzt an der linken Seite vor dem Piano wie gewohnt.LinkshänderIn spielt den Diskant (1. SpielerIn) und sitzt an der rechten im Diskant ungewohnten Seite vor dem Piano.
5 / 5.1 5.2 5.3
RechtshänderIn spielt den Bass (2. SpielerIn) und sitzt an der rechten Seite vor dem Piano, was ungewohnt ist.LinkshänderIn spielt den Diskant (1. SpielerIn) und sitzt an der linken Seite vor dem Piano.
Zusammenfassung
1 A2 → c5 derzeit übliche Standardtastatur
2 g4 ← E2 Spiegelung der gesamten Tastatur um d1
3 g4 ← d1 → c5 Diskantspiegel um d1
4 A2 → d1 ← E2 Bassspiegel um d1
Akustik: Auf welcher Seite hohe oder tiefe Töne bevorzugt erklingen sollen, ist im Abschnitt Aufbau der Piano-Tastatur genau beschrieben und sollte unbedingt beachtet werden.
Vierhändiges Klavierspiel am E-Piano mit unterschiedlicher Händigkeit
5 + 6 Diskant LinkshänderIn, Bass RechtshänderIn
5
Diskant (1. SpielerIn) auf der gespiegelten Seite links vor dem Klavier
Bass (2. SpielerIn) ungespiegelt oktavverschoben rechts vor dem Klavier
5.1 g4 ← gis/as / A2 → c1
5.2 g4 ← c1 / F1 → c2
5.3 g4 ← f1 / C1 → c2
6
Diskant (1. SpielerIn) auf der gespiegelten Seite rechts vor dem Klavier oktavverschoben
Bass (2. SpielerIn) wie gewohnt für RechtshänderIn links vor dem Klavier
6.1 A2 → c2 / dis4=es4 ← e1
6.2 A2 → dis1=es1 / c5 ← e1
6.3 A1 → c2 / dis4=es4 ← e, Bass um eine Oktave nach links verschoben
7 + 8 Diskant RechtshänderIn, Bass LinkshänderIn
7
Diskant (1. SpielerIn) auf der linken Seite vor dem Klavier oktavverschoben
Baß (2. SpielerIn) auf der rechten Seite vor dem Klavier wie gewohnt
7.1 a → c4 / dis2=es1 ← E2
7.2 a → dis4=es4 / c2 ← E1, Bass um eine Oktave nach rechts verschoben
7.3 a → c5 / dis1=es1 ← E1, Bass um eine Oktave nach rechts verschoben
8
Diskant (1. SpielerIn) auf der rechten Seite vor dem Klavier wie gewohnt
Bass (2. SpielerIn) auf der linken Seite vor dem Klavier oktavverschoben
8.1 g2 ← C1 / f → c3, Diskant zwei Oktaven nach rechts verschoben
8.2 g1 ← A2 / gis=as → c4, Diskant um eine Oktave nach rechts verschoben
8.3 g1 ← F1 / c → c4, Diskant um eine Oktave nach rechts verschoben
8.4 g1 ← F1 / c1 → c5, Diskant um eine Oktave nach rechts verschoben
Notenbeispiel:
Diabellis Jugendfreuden Opus 163 Klavier zu 4 Händen mit allen Tönen spielbar auf:
5.3, 6.1, 7.2
Für PianistenInnen, die die gespiegelte und die ungespiegelte Klaviatur beherrschen, spielt die Bezeichnung RechtshänderIn und LinkshänderIn hier im Grunde genommen keine Rolle. Das wurde so aufgeschrieben, damit man sich am Anfang gut zurechtfinden kann, wenn man sich mit diesen Dingen auseinandersetzt und KlavierspielerInnen in der Familie mit unterschiedlicher Händigkeit schnell ihren Platz am E-Piano einnehmen können.
Experimentieren Sie freudvoll und finden Sie heraus, welche Tastenkombinationen Sie am häufigsten benötigen!
Es wird Ihnen dabei, je nach Kombination der Händigkeit und der Fähigkeiten und Fertigkeiten am Klavier, die jede/r SpielerIn hat in etwa so gehen wie mit der Waschmaschine: es gibt Programme, die Sie sehr häufig brauchen und andere, die Sie fast vernachlässigen können.
Das ist aber je nach Familie und BenutzerInnen sehr verschieden.
Benötigt werden E-Pianos mit diesen Tonverteilungen und den Tastaturgrößen 5,5 / 6,0 / 6,5 Inch.
5,5 Inch passen für sehr viele KlavierspielerInnen und Kinder besonders gut (Infos über Tastaturgrößen: paskpiano.org).
Wenn Sie die gespiegelte Tastatur verwenden oder auch gesplittete Tastaturen und darauf gewohnte Griffe anspielen, ergeben sich völlig neue Klangmöglichkeiten, die bei großer Experimentierfreudigkeit sehr gut fürs Improvisieren und Komponieren verwendet werden können.
Stravinsky und Debussy haben das nach Auskunft des Klaviertechnikers, der das Mangeot-Piano im Instrumentenmuseum in Brüssel betreut, schon vor 100 Jahren genutzt.
Viel Freude an den neuen Möglichkeiten des Pianos wünscht
Heidi mit dem Linkshänderklavier
Waakirchen-Schaftlach im Dezember 2023
Dipl. med. Heidi Schneider
Ärztin
Am Kramerberg 5
83666 Waakirchen
Germany
Fotos & Abbildungen: Heidi Schneider